Die Kunst der gesunden Führung: 7 Gewohnheiten einer erfolgreichen Führungskraft

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Healthy Leadership ist zu einem wichtigen Thema in der heutigen Arbeitswelt geworden. Es geht dabei um die Förderung und Erhaltung der körperlichen und psychischen Gesundheit von Mitarbeiter:innen durch eine verantwortungsvolle Führungskultur und einen wertschätzenden Führungsstil. 

Eine gesunde Führung berücksichtigt die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und schafft ein Arbeitsumfeld, das von Wertschätzung, Vertrauen und Offenheit geprägt ist. Betriebliches Gesundheitsmanagement es ebenso ein wichtiger Faktor für den Erfolg des Unternehmens. 

In diesem Artikel steige ich tiefer in das Thema gesunde Führung ein und zeige dir sieben Gewohnheiten, die du umsetzen kannst, um die Mitarbeitergesundheit zu fördern, Fehlzeiten zu minimieren.

Schon mit  kleinen Schritten kannst du eine große Wirkung erzielen. Als Führungskraft hast du immer auch eine Vorbildfunktion und hier lernst du, was du tun kannst, damit du und deine Leute mental gesund bleiben. 

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    Gesund Führen als Führungskraft - was steckt dahinter?

    Respektvolle und verantwortungsvolle Führungskräfte schaffen ein Arbeitsumfeld, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, ihre Arbeit optimal zu erledigen und ihre persönlichen Bedürfnisse zu berücksichtigen, sowie deren Belastung zu verringern. Die Gesundheit ihrer Mitarbeiter hat Priorität.

    Dies umfasst unter anderem ein gutes Stressmanagement, also eine angemessene Bewältigung von Stress sowie die Unterstützung bei persönlichen Krisen. 

    Als Führungskraft kannst du dazu beitragen, indem du ein offenes Ohr für die Anliegen deines Teams hast und auf ihre Bedürfnisse eingehst. Auch eine offene Feedback-Kultur gehört dazu, damit sich alle Beteiligten wohlfühlen und sich an einem gesunden Arbeitsplatz engagieren können.

    Sei dir darüber bewusst, dass die Investition in die Gesundheit und das Wohlbefinden deiner Mitarbeiter*innen auch langfristig positive Auswirkungen auf euer Team und auf den Erfolg des Unternehmen hat. Denn gesunde Menschen sind motivierter und leistungsfähiger.

     Natürlich musst du dich auch um deine eigenen Bedürfnisse kümmern. Nur wer selbst entspannt und erholungsbedürftig bleibt, kann anderen Menschen ein gutes Vorbild sein und zugleich zur bestmöglichen Leistung beitragen.

     Insgesamt bedeutet gesundes Führen also, nicht nur Ziele im Fokus zu behalten und Führungsentscheidungen zu treffen, sondern zugleich auch ein Umfeld zu schaffen, das die Entwicklung und Gesundheit des Personals in den Blick nimmt.

     Ein gesunder Arbeitsplatz ist ein Ort, an dem sich alle wohlfühlen und erfolgreich arbeiten können, an dem Feedback und Unterstützung gegeben wird und ein respektvolles Miteinander gelebt wird. 

    Gewohnheit 1: Gesunde Selbstführung und Wohlbefinden

    Es ist nicht immer einfach, sich selbst an erste Stelle zu setzen, besonders, wenn man Teamverantwortung hat. Dennoch sind die sogenannte Selfcare und dein Wohlbefinden sehr wichtig, damit du deine Arbeit effektiv erledigen kannst. 

    Du weißt selbst, dass du dein Team umso erfolgreicher führst, je besser du dich auch um dich kümmerst. Es geht das bekannte Dreigestirn, Body - Mind - Soul, also Körper, Geist und Seele. Dazu gehören ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung, Bewegung und Zeit für Hobbys und soziale Interaktionen.

    Genauso wichtig ist, dass du dir Zeit für Reflexion und Entspannung nimmst. Du musst nicht immer aktiv sein, um produktiv zu sein. Indem du dir Zeit nimmst, um zu meditieren, zu lesen oder einfach nur zu entspannen, kannst du deine Gedanken klären und dich auf die Aufgaben konzentrieren, die vor dir liegen. 

    Als Führungskraft bist du Vorbild und solltest gesundheitsförderliches Verhalten auch vorleben. Die Gesundheit der Beschäftigten muss ein definiertes Ziel sein, denn es ist ein unglaublich großer Hebel für den Unternehmenserfolg, sondern auch für die Mitarbeiterzufriedenheit und somit sinkende Fluktuation.

     

    Gewohnheit 2: Aktives Zuhören und effektive Kommunikation

    Es gibt einen Grund, warum wir zwei Ohren, jedoch nur einen Mund haben.


    Aktives Zuhören bedeutet, sich auf das zu konzentrieren, was das Gegenüber sagt, ohne voreingenommen zu sein oder zu unterbrechen. Es geht darum, Verständnis und Empathie zu zeigen und sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden sich gehört und verstanden fühlen.

    Durch eine offene und ehrliche Kommunikation schaffst du eine Arbeitsumgebung, in der dein Team sich frei äußern kann, ohne Angst vor negativen Konsequenzen. Gleichzeitig förderst du damit ein konstruktive Feedback-Kultur und du ermutigst die Teammitglieder ihre Ideen zu teilen. Achte auch auf die nonverbale Kommunikation, wie Körpersprache, Mimik und Gestik.

    Achte auch auf eine effektive Kommunikation, das heißt, dass du klare und präzise kommunizierst. Stelle sicher, dass dein Team deine Botschaften versteht. 
    Insgesamt ist eine erfolgreiche Kommunikation ein entscheidender Faktor für eine gute Mitarbeiterführung. 

     

    Gewohnheit 3: Fördere das Wachstum und die Weiterbildung

    Fordern und fördern, das ist eine Aufgabe von Vorgesetzten. Dabei sollten sie auch die Gesundheit ihres Personals im Blick haben.

    Unterforderung ist dabei genauso tödlich wie Überforderung. Die Gesundheit der Mitarbeiter hängt also auch davon ab, ein gute Balance zwischen fordern und fördern zu finden. Dann steigt auch die Arbeitszufriedenheit, die Arbeitsbedingungen werden besser beurteilt, die Arbeitsleistung steigt und du hast zudem gesunde Mitarbeiter. Gleichzeitig muss die Arbeitsbelastung ausgewogen sein. 

    Schaffe eine Arbeitsumgebung in der deine Mitarbeitenen ihre Fähigkeiten verbessern und neue Fähigkeiten erlernen können.

    Ebenso wichtig ist natürlich die Wertschätzung deines Teams und jeder/jedes einzelnen. Ich bin immer wieder überrascht, dass viele Unternehmen die unglaubliche Hebelwirkung von Wertschätzung noch nicht erkannt haben. Dabei ist das nun wirkliche keine Raketenwissenschaft. Ein wertschätzendes Miteinander vermindert Fluktuation.

    Gewohnheit 4: Fördere eine positive und inklusive Arbeitskultur

    Eine positive und inklusive Arbeitskultur ist der Schlüssel jeder erfolgreichen Organisation.
    Fördere eine Kultur, in dem sich dein Team sicher fühlt und in der Vielfalt und Unterschiede geschätzt werden. Stichwort Diversität: Alle sollen gleich behandelt werden, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, Geschlecht, sexuellen Orientierung oder anderen Identitätsmerkmalen. Fördere diese positive und inklusive Arbeitskultur. 

    Eine positive Arbeitskultur fördert die Mitarbeiterzufriedenheit und -motivation und trägt somit zur Produktivität und zum Erfolg der Organisation bei. Außerdem ist es gut für das Image des Unternehmens und es kann leichter sein, neue Arbeitnehmer:innen zu gewinnen und zu halten, gerade beim aufkommenden Fachkräftemangel.

    Motiviere dein Team, sich unternehmensintern und auch außerhalb der Arbeit zu vernetzen und zu interagieren. Das stärkt das Gefühl der Zugehörigkeit und und hilft, Beziehungen aufzubauen. Wie oft wird in Abteilungen des gleichen Unternehmens "das Rad neu erfunden", statt auf die bereits bestehenden Ressourcen und Know-How zurückzugreifen?

    Zur positiven und inklusiven Arbeitskultur gehört auch, dass du auf die individuellen Bedürfnisse deiner Leute eingehst. Ermögliche Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. 

    All das sind gesundheitsfördernde Maßnahmen, die dir helfen, die Motivation und Gesundheit deines Team zu erhalten. Natürlich hat jede:r einzelne auch die Eigenverantwortung und Pflicht der Selbstfürsorge und muss auch selbst auf Warnsignale des Körpers achten. Durch eine gesunde Mitarbeiterführung hast du einen starken Hebel, dies zu fördern. 

    Letztlich trägst du dazu bei, dass dein Team erfolgreicher ist. 

    Gewohnheit 5: Führe mit Empathie und Mitgefühl für gesunde Mitarbeiter

    Empathie und Mitgefühl sind wichtige Führungsaufgaben. In vielen Organisationen wird das nicht gelebt, doch aus meiner Arbeit mit meinen Klientinnen weiß ich, dass hier eine große Hebelwirkung steckt. 

    Menschen wollen gesehen und wertgeschätzt werden. Es ist wichtig, dass du die Bedürfnisse und Herausforderungen deiner Belegschaft erkennst. Indem du Mitgefühl und Empathie zeigst, baust du eine Verbindung auf und schaffst zugleich eine positive Arbeitsumgebung. 

    Ich weiß, viele Chef:innen haben Angst, sich verletzlich zu zeigen. Vulnerabilität wird immer noch als Schwäche gesehen. In meinen Augen ist dies jedoch eine große Stärke und ein Zeichen für Echtheit. 

    Gewohnheit 6: Klare Ziele und Erwartungen

    Kommuniziere deine Ziele und Erwartungen klar. Dein Team sollte wissen, woran es ist und welche Ziele zu erreichen sind. Klingt nach den absoluten Basics, aus der Praxis weiß ich, dass das nicht überall gelebt wird. Dennoch solltest du auch offen für Feedback sein. Wenn dein Team Bedenken oder Schwierigkeiten hat, solltest du bereit sein, zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu finden.

    Eine klare Kommunikation schafft auch Transparenz und Vertrauen zwischen dir und deinem Team. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass ihre Arbeit und Beiträge wertgeschätzt werden und dass sie wissen, was von ihnen erwartet wird, sind sie in der Regel zufriedener und schaffen mehr.


    Zusammenfassend: Klare und offene Kommunikation von Zielen und Erwartungen ist ein wichtiger Schritt, um ein effektives und harmonisches Team zu schaffen. So können Mitarbeiter ihre Arbeit besser organisieren und ihre Beiträge für den Erfolg des Teams optimal einbringen.

    Gewohnheit 7: Lerne kontinuierlich und passe dich an Veränderungen an

    Lebenslanges Lernen und sich an Veränderungen anpassen zu können sind wichtige Fähigkeiten, um auch in Zukunft erfolgreich zu führen. Unsere Welt ist im ständigen Wandel. Darauf sollest du eingestellt sein. Kontinuierlich lernen und weiterbilden sind in unserer VUKA-Welt unerlässlich.

    Sei offen für neue Ideen und Perspektiven und ermutige auch deine Angestellten, vor Veränderung keine Angst zu haben. Denn der Wandel birgt immer auch viele Chancen. Kultiviere auch eine gesunde Fehlerkultur, in der Fehler als eine Chance zum Wachsen gesehen werden. 

    Fast alles Wissen ist heute schon irgendwo verfügbar. Viel wichtiger finde ich, intrinsisch motiviert zu sein. Sei du selbst ein inspirierendes Beispiel und ermutige dein Team, ihr Potential auszuschöpfen. Fördere Kreativität und Innovation, denn das trägt letztlich zum Unternehmenserfolg bei. 

    Implementiere ein gesundes Führungsverhalten in deiner Organisation

    Gesundes Führen ist ein kontinuierlicher Prozess, der Selbstreflexion und Veränderung erfordert. Der Transfer in den Alltag passiert nicht über Nacht.

    Wenn du die oben genannten Gewohnheiten übernimmst und auch deine Führungskolleg:innen dazu aufforderst, werdet ihr gemeinsam den größten Herausforderungen des Fachkräftemangels entgegentreten können. Dann Außerdem macht das euren Führungsalltag auch entspannter. 

    Die Mitarbeitermotivation und deren Zufriedenheit wird sich verbessern und auch die Produktivität und somit der Erfolg der Organisation wird steigen. Das ist den Aufwand wert, oder?

    Was ausserdem zum gesunden Führungsstil gehört und was du als Führungskraft noch tun kannst

    Hier nochmal zusammengefasst wichtige einige Gewohnheiten, die erfolgreiche Führungskräfte bei der Förderung eines gesunden Arbeitsumfelds anwenden: 

    • Offene Kommunikation
      Eine offene und ehrliche Kommunikation  fördert ein Vertrauensverhältnis zwischen den Mitarbeitern und der Führungskraft sowie zwischen den Mitarbeitern selbst. Probleme können bedenkenlos geäußert werden und ein Lösungen können schneller gefunden werden. 

    • Zusammenarbeit
      Zusammenarbeit fördert den Austausch von Ideen und die Zusammenarbeit an Projekten. Du kannst sicherstellen, dass alle am selben Strang ziehen und sich dabei unterstützen, um die Ziele der Organisation zu erreichen.

    • Klare Ziele und Erwartungen
      Stelle sicher dass alle klare Ziele und Erwartungen für ihre Arbeit haben. Dies hilft den Mitarbeitern, ihre Arbeit zu organisieren und ihr Bestes zu geben, um die Erwartungen der Führungskraft zu erfüllen.

    • Förderung der Work-Life-Balance
      Eine angemessene Work-Life-Balance ist wichtig für das Wohlbefinden der Mitarbeiter. 

    • Anerkennung und Wertschätzung
      Die Anerkennung und Wertschätzung deiner Mitarbeiter ist von entscheidender Bedeutung. Erkenne und schätze die Leistung deiner Leute und lobe sie entsprechend. Diese Anerkennung motiviert und fördert eine positive Arbeitsumgebung.

    Gesunde Führung und Gesundheitsmanagement ist keine Rocket Science

    Gesundes Führen ist ein wichtiger Aspekt, um eine erfolgreiche Organisation aufzubauen. Es ist also auch ein wichtiges Tool der Unternehmensführung und natürlich eine erforderliche Führungsaufgabe. Das Wohlbefinden deiner Mitarbeiter hängt direkt mit ihrer Leistung und Produktivität zusammen. Indem du die oben genannten Gewohnheiten übernimmst und in deinerOrganisation umsetzt, kannst du eine positive und produktive Arbeitsumgebung schaffen, die zur Erfüllung der Ziele der Organisation beiträgt.

    Weitere Infos zu Mentaler Gesundheit

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    Hallo. Ich bin Monika Rörig

    Leadership Coach und Mentorin für weibliche Führungspersönlichkeiten, angestellt und selbständig, die sich einen gelasseneren und stressfreieren (Führungs)Alltag wünschen. Ich begleite sie auf ihrem Weg zu gesunder Führung. 

    Kennst du meine Interview-Reihe „Im Gespräch mit …“? Regelmäßig hole ich mir spannende Persönlichkeiten vor die Kamera und wir reden über Leadership, (Self-)Leadership und gesunde Führung.