Tipps zum Sich-Gut-Verkaufen: Wie du dich erfolgreich präsentierst

Photo credit: Sharon Mc Cutcheon @unsplash

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'"Mein Problem ist, dass ich mich nicht verkaufen kann”, sagte kürzlich eine Klientin zu mir.
“Weshalb willst du dich denn verkaufen?”, fragte ich zurück.
“Na, das liest man doch überall. Du musst dich einfach nur gut verkaufen,” erwiderte sie prompt.

„Ist das so?“, fragte ich zurück.
„Ja klar, alle sagen das”.
“Okay, und weil alle das sagen, ist es gut? Wie fühlt es sich denn für dich an, wenn du daran denkst, dass du dich einfach nur zu verkaufen brauchst?”, fragte ich.

“Das ist es ja gerade, Monika. Es fühlt sich schlecht an”, meinte sie.

Nur weil alle sagen, dass du etwas machen musst, heißt das noch lange nicht, dass du das musst und das es für dich das Richtige ist.


Sich selbst verkaufen? Oder gibt es eine Alternative?

"Sich selbst verkaufen" ist für mich eine hohle Phrase. Ich mag dieses Gelaber nicht. Sich selbst verkaufen - in meinen Ohren klingt das nach Prostitution. Innerlich sperrt sich bei mir alles, wenn ich denke, ich müsste mich verkaufen.

Soll ich vorgeben, jemand zu sein, der ich nicht bin? Wie glaubwürdig bin ich dann noch? Ist es nicht sinnvoller authentisch zu sein, also echt zu sein?


 

Mache einen Mind-Switch

Erste wichtige Erkenntnis: Du bist gut, wie du bist. Du hast es nicht nötig, dich zu verkaufen.
Das heißt nicht, dass du dich nicht weiterentwickeln darfst. Aber generell bist du schon gut genug!

Du musst nicht in irgendeine Rolle schlüpfen, um wem auch immer zu gefallen. Es ist nicht notwendig. Das kann nur in die Hose gehen.

Entweder, weil es auffällt, dass Du Dich in der „Rolle“ extrem unwohl fühlst, oder, weil es offensichtlich ist, dass dein Verhalten aufgesetzt ist (sensible Menschen spüren das und es macht dich unglaubwürdig), oder weil es dich selber krank macht, immer zu schauspielern. Wie gesagt, du kannst nur verlieren.

 

Nur weil es viele machen, muss es nicht richtig sein

In meiner langjährigen Zeit als Angestellte im Konzern und Männerdomäne habe ich es mehr als einmal erlebt, dass Kolleg:innen vorm Chef-Chef oder Kunden plötzlich mutiert sind. Transformation in Sekundenschnelle zum Schleimer, Speichellecker und Super-Poser. Okay, manche waren immer so, auch das kam vor. Mir war das und ist das zuwider.

Ich habe mir die Frage gestellt, ob es auch anders geht? Muss ich mich so anbiedern, muss ich mich verkaufen, um erfolgreich zu sein? Ganz klar: NEIN!

Diese Katzbuckelei ging mir damals schon auf den Senkel und ist aus meiner Sicht nichts anderes als ein Zeichen geringen Selbstwerts. Es gibt weiß Gott andere Wege, auf sich aufmerksam zu machen.

 

Präsentiere dich, statt dich zu verkaufen

Ich weiß nicht, wie es dir damit geht. Ich will mich nicht verkaufen. Ich präsentiere mich lieber. Und das empfehle ich auch meinen KlientInnen und KursteilnehmerInnen.

Interessanterweise fällt es vielen Frauen schwer, sich zu präsentieren. Was steckt dahinter, wenn ich mich präsentiere?
Ich stelle meine Stärken heraus. Und die haben viel zu wenige parat.

Du glaubst mir nicht?
Okay, ich gebe dir 30 Sekunden und du schreibst mindestens 20 Stärken von dir auf.
Ab jetzt. Zeit läuft.

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Fertig? Wie ist es dir ergangen? Ging dir die Übung leicht von der Hand? Hattest du sofort deine Stärken parat oder kamen dir erst die Dinge in den Kopf, die du weniger kannst.

Ich mag diese Übung. Meine Erfahrung ist, dass es den Meisten schwer fällt, ihre Stärken zu benennen. Schade eigentlich. Da wird das Augenmerk auf die Fassade gerichtet, statt zuerst zu schaun’, was denn drin steckt. Nun auch das ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Erkenne deine Stärken …

Im ersten Schritt geht es darum, dass du dir deine Stärken bewusst machst.
Das kann erst mal eine kleine Herausforderung sein. Kein Wunder, in einer Gesellschaft, die auf das Negative und den Mangel programmiert ist. Dann gibt es noch Annahmen, wie zum Beispiel “Bescheidenheit ist eine Zier”.

Nimm dir die Zeit und tauche in das Thema ein. Was kannst du richtig gut?
Wenn du alleine nicht weiterkommst, dann frag deine Freunde, deine Familie und auch deine KollegInnen.
Was sind die Dinge, weshalb sie dich um Rat fragen? Was machst du aus deren Sicht richtig gut? Hol dir das wohlwollende Feedback.

 

.. und zeige es selbstbewusst

Im zweiten Schritt zeigst du deine Stärken. Und zwar selbstbewusst und mit Freude.

Kommst du ins Zögern, wenn du das liest?
Selbstbewusst auf deine Stärken hinweisen?
Ja, das geht. Ein erster Ansatzpunkt kann sein, dass du deine eigenen Leistungen nicht herabsetzt.
Wir Frauen können das zum Teil ganz gut, al a „Ach, das ist doch nicht der Rede wert.“, „Das war gar nicht so viel Aufwand.“, „Das geht eigentlich ganz leicht.“ und und und …

Gewöhn dir diese Rechtfertigungen ab. Wenn du eine Aufgabe mit Bravour erledigt hast, dann nimm die Komplimente, Reaktionen darauf mit einem „Danke“ entgegen.
Das reicht.
Keine Abschwächungen.
Kein verlegenes Lächeln.
Keine weiteren Kommentare.
Annehmen und gut ist es.

 

Üben, üben, üben

Nun heißt es für dich, üben, üben, üben.

Ich bin nicht so der große Sprichwörter-Fan, vermutlich weil ich mir in meiner Kindheit ein paar zu viel anhören durfte. Doch die meisten bringen's auf den Punkt. Zum Beispiel das hier „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.“ (wer hätte das gedacht, dass ich das mal freiwillig zitieren würde…). Es stimmt nun mal. Nur weil du dir heute deiner Stärken noch nicht bewusst bist oder sie noch nicht zu zeigen traust, heißt das nicht, dass es so bleiben muss.

 

Lass dir nicht einreden, dass du dich verkaufen musst.
Fange an, dich mit dir auseinanderzusetzen. Die Reise beginnt bei dir.

Und denk daran:

Bleib dran. Lieber in kleinen Schritten, als gar nicht voranzukommen und zu resignieren.

Bis bald,
Deine Monika 🖤

 

Was sind deine Erfahrungen?

Hast du manchmal das Gefühl, in eine Rolle schlüpfen zu müssen oder hast du „deinen Weg“ schon gefunden? Lass es mich in den Kommentaren wissen.

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