Erfolgsfaktor Frauenpower: Wie weibliche Führung Unternehmen voranbringt

Es ist ein Schild mit der Aufschrift LADY BOSS zu sehen, als Hinweis auf die weibliche Führung in den Unternehmen

Photo credit: Marten Bjork @unsplash

Wir können es drehen und wenden wie wir wollen. 
Fakt ist, unsere Arbeitswelt ist immer noch männerdominiert. Das Geschlecht spielt immer noch eine Rolle, auch im 21sten Jahrhundert. Wer hätte gedacht, dass Frauen immer noch in den Führungsetagen fehlen?

Egal, ob in den typischen Männerdomänen (Handwerk, Bau, MINT, etc.) oder in den Frauendomänen (Beauty, Pflege etc.), wenn wir in das mittlere und obere Management schauen, finden wir ein sehr einheitliches, stereotypes Bild. Und das ist sehr männlich.

Wo sind die Frauen in Führungspositionen? Wie kann es sein, dass Mädchen im Schnitt notenmäßig die Jungs bei Schul- und Uni-Abschlüsse überholen und dennoch nicht in den Chefetagen sitzen? Ist es wirklich so, dass sie die Herausforderungen, als Frauen in der Führung zu sein, nicht annehmen wollen? Oder haben sie nicht die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen und in Führungspositionen zu gelangen? Ganz bestimmt nicht!


Wie schaffen wir es, dass mehr Frauen in den Chefetagen sitzen und mitentscheiden und der Anteil von Frauen in Führung steigt? Worin unterscheiden sich maskuline und feminine Charakteristika? Wie stärken wir weibliche Führungsqualitäten?

Das und mehr erfährst du in diesem Artikel. 

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    Es lebe das Patriarchat?

    In vielen Kulturkreisen wurde den männlichen Eigenschaften über Jahrhunderte hinweg ein größerer Wert beigemessen als weiblichen Eigenschaften. Weiblichkeit wird immer noch oft unterdrückt oder unterbewertet. Historisch gesehen, gilt Männlichkeit als der Standard, der zu bevorzugen ist. Das non plus ultra.

    Somit ist es wenig verwunderlich, dass es auch heute in vielen Unternehmen so gelebt wird.

    Rein männliche Eigenschaften werden bevorzugt und weibliche Eigenschaften werden als Schwäche interpretiert, so dass viele Menschen ihre weibliche Seite unterdrücken. 

    Wer will schon als schwach angesehen werden? 





    Sollen Frauen die besseren Männer werden, um zu führen?

    Auf gar keinen Fall sollen Frauen sich anpassen. Wir brauchen mehr Frauen in Führungspositionen, mit weiblichen Führungsqualitäten. 

    Was also können wir tun, damit es mehr weibliche Führungskräfte in den Unternehmen gibt?





    Gibt es Schlüssel für weibliche Führung?

    Jede:r von uns hat sowohl männliche als auch weibliche Seiten. Wir haben überall Polarität: Ebbe und Flut, Licht und Schatten und eben auch Yin und Yang.

    Als männliche Attribute gelten entscheiden, umsetzen, handeln, Kopf (Verstand), kontrollieren, fokussieren, konzentrieren, strukturieren, Kraft und Macht, Durchsetzungsstärke. Diese Eigenschaften werden oft als kompetenter eingestuft.

    Als typisch weibliche Attribute gelten etwas erschaffen, empfangen, empathisch sein, Intuition, Hingabe, Empathie, zuhören, Gemeinschaft, Teamwork, Kreativität und Inspiration, träumen, genießen und entspannen, heilen.

    Leider werden diese Eigenschaften oft als nicht so wichtig wahrgenommen und schon gar nicht im Big Business. Schade, denn auch wenn ich mich weiblich zeige, kann ich sicher und souverän auftreten. Wird wirklich Zeit, dass die tradierten Vorstellungen, wie ein Chef zu sein hat, überdacht werden. 


    .. wenn Frauen die besseren Männer sind

    Viele Frauen „verlieren“ sich im Beruf. Schlüpfen in unauffällige graue Anzüge (ja nicht auffallen und dazugehören). Binden sich die Haare streng nach hinten, damit sie niemanden mit den Haaren ablenken und treten tough, stark und durchsetzungsfähig auf. I've been there - I've done that.
    Folglich legen sie noch eine Schippe oben drauf, denn sie starten als Frauen ja schon mit einem Minuskonto. 

    Diese Anpassung scheint erst mal der Weg des geringsten Widerstands zu sein. Statt sich auf die weiblichen Stärken zu fokussieren, passen sie sich Frauen oft ihren männlichen Kollegen an. Souverän ist anders. Zumal sich die Weiblichkeit und deren Power eingeschränkt wird. Ich habe das Gefühl, es ist ein Streben danach, dazuzugehören. Schaut her, ich bin einer von euch - nur in Frauengestalt. 

    Sie haben das Gefühl, eine unnatürlich-maskuline Version von uns zeigen zu müssen, verstecken ihre Gefühle, um ja nicht als schwach und emotional angesehen zu werden. Und fühlen sich vielleicht innerlich wie die Statistin im eigenen Film. 





    Gibt es den weiblichen Führungsstil?

    Was passiert, wenn wir alles Weibliche unterdrücken? Dann kommen wir in eine Dysbalance. Der Fokus ist auf das Individuum und nicht auf dem großen Ganzen. 

    Der Fokus ist auf Wettbewerb statt Zusammenarbeit. Es zählen nur Zahlen, Daten, Fakten. Das kann langfristig nicht gut gehen. Das zeigen die diversen Wirtschaftsskandale der letzten Jahre, aber auch der Blick auf die globale Welt. 

    Ego-Shows und Fokus nur auf männliche Attribute sind nicht zukunftsfähig.
    Was wir heute und in Zukunft brauchen, sind kooperative Führungsstile. Von Frauen und Männern. Nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen unserer VUKA-Welt meistern. 


    Unternehmen profitieren von gemischten Führungsteams. Diversität ist mit ein Schlüssel, um Ziele zu erreichen und Herausforderungen zu meistern. Da Männer und Frauen mit verschiedenen Blickwinkeln an Themen herangehen.  

     

    Fakt ist,  

    wir fühlen uns am stärksten und am wohlsten, wenn wir uns so ausdrücken können, wie wir wirklich sind. Wenn wir also nicht in eine männliche Rolle schlüpfen, sondern auf die eigene, weibliche Art führen!

    Wie kann uns das gelingen?

     

    3 Schlüssel für weibliche Führung

    Ich möchte dir 3 Schlüssel mit an die Hand geben, die aus meiner Sicht ausschlaggebend sind.

     

    Schlüssel 1:  Wisse, wer du bist

    Es gibt es diesen Postkarten-Spruch: Sei doch einfach nur du selbst!
    (Bei dem Spruch würgt es mich regelmäßig)

    Soll ich dir was verraten? So einfach ist das nicht immer. Da gehört schon viel Selbstreflexion dazu und ganz viel Mut, zur eigenen Persönlichkeit zu stehen und zu akzeptieren.

    • Stärken = Wissen + Talent + Können (lt. Gallup)
      Alleine damit kannst du lange beschäftigt sein. Denn das Fiese ist, dass dir deine Stärken oft gar nicht bewusst sind. Das sind Dinge, die uns leicht von der Hand gehen.

      Was kann ich gut? Was mache ich gerne?
      Nutzt du deine Stärken schon?
      Was schätzen andere an mir?

    • Kenne deine Schwächen.
      Es bringt nichts, deine Schwächen nicht sehen zu wollen und sie zu negieren. Umarme sie. Nimm‘ dich an mit deinen Stärken und Schwächen.
      Kenne deine Schwächen, aber stärke deine Stärken.


    • Richte deine Karriere an deinen Stärken aus.
      Es bringt nichts nach links und rechts zu schauen. Fokussiere dich auf deine Stärken.

    Verbinde deine Stärken mit deiner Begeisterung, dann sind Spitzenleistungen möglich.  
    Nur wenn du innerlich begeistert bist, kannst du diese Begeisterung transportieren und genau das brauchst du als Führungskraft



    Was will ich und warum will ich es?

    • Wenn du noch nicht in Führung bist, frage dich:
      Will ich in Führung und warum will ich das? Beantworte das ganz ehrlich. Vielleicht möchtest du den A6 als Firmenwagen. Oder du willst die Wirtschaft mitgestalten. Ein Role Model sein für andere junge Frauen.


    • Werde dir deiner Werte bewusst
      Ich hatte mal eine Klientin, die unzufrieden in der Arbeit war. Während unserer Zusammenarbeit stellte sich heraus, dass ihre Werte mit denen des Unternehmens kollidieren.


    • Kenne dein Ziel und deine Motivation dahinter (Werte)


    • Der Misserfolg ist Teil des Erfolgs.
      Lass dich von Rückschlägen nicht aufhalten. Nicht in den Schmoll- oder Opfermodus verfallen.
      Wenn es um eine Beförderung ging und eine oder ein anderer bevorzugt wurde, dann frage den/ die Entscheider:in, was kann ich das nächste Mal besser machen, was fehlt noch etc.


    • Fokus, Fokus, Fokus
      Hier nehme ich immer gerne das Beispiel Laser vs Glühbirne.
      Ein Laser fokussiert die gesamte Energie auf einen Punkt und es ist unglaublich welche Kräfte dann möglich sind. Währenddessen verstreut eine Glühbirne das Licht. You got it? Fokus!!



    Schlüssel 2: Schätze deine Weiblichkeit

    Ich habe eingangs schon geschrieben, dass viele ihre Weiblichkeit unterdrücken wollen, um nicht als schwach abgestempelt zu werden. Zum Glück kommt es langsam zum Switch und es wird immer mehr erkannt, dass weibliche Eigenschaften wichtig sind, um als Unternehmen für die Zukunft gut aufgestellt zu sein.

    Fange an, deine Weiblichkeit und deine weiblichen Eigenschaften zu schätzen:

    • Hey, ich bin Frau und das ist gut so!

    • Ich bin Frau und ich akzeptiere mich so, wie ich bin.

    • Ich bin Frau und die Wirtschaft braucht mich.

     Es gibt einen Grund, warum wir Männer UND Frauen haben. Wir ergänzen uns hervorragend.




    Verstand und Intuition

    Unser Verstand ist ein unglaubliches Geschenk. Unser Gehirn ist ein unglaublicher Schatz. In Kombination mit deiner weiblichen Seite, mit deiner Intuition ist es unschlagbar.

    Wenn der Kopf und der Bauch uneins sind, mag sich der Kopf erst mal durchsetzen. Doch langfristig gewinnt der Bauch (Intuition).

    Rückblickend gab es in meinem Leben einige Situationen, wo ich verstandesmäßig entschieden habe, obwohl ich ein komisches Gefühl hatte. Ich habe mir damals den Zugang zu meiner Intuition nicht eingestanden. Ich wollte der Kopfmensch sein, bin ja schließlich in der IT und ich war die einzige Frau im Männerteam und wollte dazugehören. Doch langfristig hat sich der Bauch immer durchgesetzt.

    Viele haben den Zugang zu ihrer Intuition verloren, dieses innere Wissen. Wir suchen im Außen nach der Führung und verlassen uns auf alles, was im Außen gesagt wird. Lassen uns einreden, wir sind noch nicht gut genug oder wir müssten so und so sein. Dabei haben wir ein unglaubliches inneres Wissen.

     

    • Fange an, deine Intuition zu entwickeln.
      Gehe in die Stille. Gönne dir jeden Tag eine Zeit der Stille. Ohne Ablenkung. Ohne Musik, Podcast oder andere Ablenkungen. Einfach nur du. Und dann frage dich: Was brauche ich gerade. Was würde mir jetzt guttun. Nicht, was sollte oder müsste ich machen, sondern was würde mir jetzt guttun. Hör dir zu. Am Anfang hörst du vielleicht nichts und du denkst, das sei eine doofe Übung. Doch mit der Zeit hörst du deine innere Stimme.

    • Die innere Stimme hilft dir bei Entscheidungen.

    • Mache regelmäßig Pausen.

      

    Schlüssel 3: Nutze deine weiblichen und männlichen Eigenschaften

    Nutze deine kompletten Facetten. Wenn wir es schaffen, die männliche und die weibliche Seite in die Balance zu bringen, dann sind wir in der Mitte. Dann strahlen wir das aus. Authentizität.

    • Sei stolz auf dich
      - Rede über deine Erfolge und über die der anderen Frauen (women empower women)
      - Arbeite an deinem Selbstmarketing (wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt)
      - Nimm dir deinen Raum
      - Führe ein Erfolgstagebuch

    • Kenne die Spielregeln
      - Männer agieren hierarchisch
      - Setze dich mit Macht auseinander. Was bedeutet Macht für dich
      - Verstehe die Sprache, aber bleib dabei ganz du selbst.
      >> Titel sind nur geliehene Macht, sie können dir jederzeit
          genommen werden.

    Die echte Macht beziehst du aus dir, indem du authentisch bist, komplett in deiner Mitte, mit dir im Reinen und indem du nach deinen Werten lebst. Das ist innere Stärke.

    DAS ist die echte MACHT.

    • Selbstbewusstsein/ Mut
      - Geh raus aus deiner Komfortzone und ermutige andere Frauen
      - Begegne anderen auf Augenhöhe (Wertschätzung)
      - Stehe für andere Frauen ein (blöde Bemerkungen)
      - No „Bitchfight“

    • Hole dir Unterstützung
      - Gesunde Netzwerke (Frauen- und gemischt). Wir können viel voneinander lernen. 
      Die Zukunft ist divers.
      - Suche dir eine Mentorin, gerne auch mich.
      - Gehe in eine Mastermind (gegenseitige Unterstützung)
      >> Neid macht krank. Kooperation ist ein Erfolgsbooster und die Zukunft!

    Das sind 3 Schlüssel, die aus meiner Sicht für weibliche Führung unabdingbar sind.

    Die Kombination von weiblichen UND männlichen Eigenschaften machen den Erfolg aus

    Wir müssen anfangen, männliche und weibliche Führungseigenschaften gleich zu bewerten und sie auf das gleiche Niveau zu bringen, ohne das Risiko, stigmatisiert zu werden. Das ist für mich eine Voraussetzung für mehr Diversität in den Führungsetagen. 

    Eine letzte Bemerkung. Es gibt noch Firmen, die in verkrusteten, traditionellen Strukturen verharren. Da würde ich mir überlegen, ob ich meine Lebenszeit, Kraft, Energie und mein Talent da hineingebe, wo es nicht wertgeschätzt wird oder ob ich mir ein Unternehmen suche, dass all das honoriert.

    Es liegt in unserer Hand, wie die Zukunft der Arbeit aussieht! Stellen wir uns unserer Verantwortung. 

    Wenn du bereit bist und du Unterstützung willst, um deine Führungsqualitäten (weiter) zu entwickeln oder neu in deiner Führungsrolle als Vorgesetzte bist oder auf dem Weg dahin, dann melde dich bei mir.


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    Wer bloggt hier?

    Hallo. Ich bin Monika Rörig, Leadership Coach und Mentorin für weibliche Führungspersönlichkeiten, angestellt und selbständig, die sich einen gelasseneren und stressfreieren (Führungs-) Alltag wünschen. Ich begleite sie auf dem Weg zu ihrer gesunden (Selbst-) Führung.

    Hier erfährst du mehr zu mir und meiner Arbeitsweise.

     

    Kennst du meine Interview-Reihe „Im Gespräch mit …“? Regelmäßig hole ich mir spannende Persönlichkeiten vor die Kamera und wir reden über Leadership, (Self-)Leadership und gesunde Führung.